Die richtige Ausrüstung fürs Winterpaddeln mit dem Kajak macht Freude und reduziert das Risiko!

Wie bei allen Sportarten kommen Licht und Schatten zueinander. Winterpaddeln mit dem Kajak macht unglaublich Spaß, brigt aber auch nicht zu unterschätzende Risiken. 

Daß eiskaltes Wasser und -15°C Luftemperatur gefährlich sein können, dürfte jedem klar sein. Doch was bedeutet das konkret und wie kann ich mich vor den Gefahren beim Winterpaddeln gut schützen, ist auch manch erfahrenem Paddler nicht wirklich klar. 

Auf dieser Seite möchte ich allen, die mal im Winter mit dem Kajak oder dem SUP aufs Wasser wollen mein Wissen und meine Erfahrung nahebringen. 

Trockenanzug - wichtigster Ausrüstungsgegenstand beim Winterpaddeln

Ein Trockenanzug sorgt dafür, dass dein Körper bei Wasserkontakt nicht auskühlt und bewegungsunfähig wird.

Trockenanzüge haben an Händen und Hals meist Latexmanschetten, die Füße mit abgeschlossenen Füßlingen und sind somit absolut wasserdicht. 

Ein Trockenanzug ist nicht wirklich preiswert. Es ist jedoch ratsam auf Qualität zu achten, da ja dein Leben davon abhängen kann. 


Overall - im Winter unter dem Trockenanzug sehr empfehlenswert

Unter einem atmungsaktiven Trockenanzug sollte Funktionskleidung getragen werden. Alle Lagen sollten atmungsaktiv sein.

Ein Overall ist deshalb sinnvoll, da ein verrutschtes Shirt, welches den unteren Rücken teilweise frei gibt, während des Paddelns nicht mehr verändert werden kann.

Praktisch für Herren mit Toiletten-Reißverschluss im Trockenanzug.


Neopren Paddelpfötchen - warme Hände auch bei Wasserberührung

Hände sind Wind und Wasser ausgesetzt. Und bei Minusgraden wird das schnell zum großen Problem. Der Wind Chilleffekt (gefühlte Temperatur in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit) sorgt schnell dafür, dass Hände fürs Paddeln und für Rettungsversuche nicht mehr funktionieren.

Paddelpfötchen werden um die Paddel gelegt und mit einem Klettverschluss geschlossen. Durch die vordere Öffnung schlüpft man mit der Hand und hat nun eine wärmende und vor Wind und Wasser (Wellenspritzer) schützende Hülle.


Wärmender Kopfschutz - essentiell beim Winterpaddeln

50% des Wärmeverlustes vom Körper findet über den Kopf statt. Diesen gilt es unbedingt trocken und warm zu halten.

Dabei helfen wärmende Mützen die innen Fleece haben und von außen wasserdicht beschichtet sind. Denke immer daran, dass Wind das Tropfwasser der Paddel schnell zum Kopf bläst.

Da sind eine wasserfeste Mütze und / oder zusätzlich ein Sylter (Regenmütze) darüber prima.


Neopren-Schuhe - keine kalten Füße beim Winterpaddeln

Neopren-Schuhe schützen beim Winterpaddeln deine Füße vor Kälte. Denke daran, das Kajak oder SUP muss ja ins Wasser. Wer nicht von einem Steg einbooten kann, muss zwangsläufig ins Wasser laufen. 

Ich bevorzuge Neoprenschuhe mit einem dicken Gummibereich an der Ferse. Diese steht nämlich permanent am Kajakboden und damit der kältesten Stelle am Boot. 

Achte darauf die Neoprenschuhe ca. zwei Nummern größer zu kaufen, denn über den Füßen sind noch dicke Socken und die Füßlinge des Trockenanzuges.


Kompass - Orientierung bei Nebel und Dunkelheit beim Winterpaddeln

Im Winter kommt extem schnell Nebel auf. Außerdem ist bei Dunkelheit ohne Mond und Sterne die Orientierung exterm schwer. 

Dass du sicher ans rettende Land kommst, solltest du immer einen Kompass bei dir haben und wissen, in welcher Himmelsrichtung das rettende Land ist.

Und verlasse dich nie auf ein Handy - Batterien machen bei Kälte schneller schlapp und wenn es dir aus der Hand rutscht hast du weder Orientierung, noch kannst du Hilfe rufen. Nutze statt dessen lieber einen Hardware Kompass oder noch besser eine aufgeladene Smartwatch wie die Polar Grit X Pro, welche für Kältesituationen bis -10°C ausgelegt ist. Sie bekommt Wärme durch den Körper und fällt nie ins Wasser.