Kajak Mehrtagestouren - Packliste mit Erfahrung

Mehrere Tage mit dem Kajak unterwes zu sein ist ein absolutes Highlight für viele Paddler. Doch was benötigt man für diese Paddelreise und auf was sollte man verzichten?

Packlisten für Mehrtagestouren mit dem Kajak fallen sehr unterschiedlich aus. Der eine reist spartansich und andere wollen nach einem anstrengenden Paddeltag ein wenig Komfort und Luxus. Allerdings gibt es Ausrüstungsgegenstände und Lebensmittel, die auf keinen Fall fehlen sollten.

Im Laufe vieler Mehrtagestouren habe ich meine Packliste permanent angepasst. Da ich auch 4-5 Tagestouren mit einem Wildwasserkajak (Eskimo Gattino) und einem Crossover-Kajak (Wavesport Ethos 9) unternommen habe, mussten Ausrüstungsgegenstände beim Packmaß extrem klein ausfallen und doch sehr hochwertig sein. Das klingt erst einmal nach extrem teuer - muss aber nicht sein. Wer lange sucht und mit vielen Outdooraktivisten spricht, lernt preiswertes Material kennen, das oft auch die Qualität von extem teuren Ausrüstungsgegenständen übertrifft.

Aktuelle Packliste für mindestens 4 Tage

Kajak Equipment

  • Spritzdecke
  • Cockpitverschluss für Regen an Land
  • Paddel + Ersatzpaddel
  • Dryshirt / kurz oder lang
  • Sylter = Regenhut mit Krempe
  • Sonnenkäppi
  • Trinkblase für Weste
  • Urinflasche
  • Bilgepumpe
  • schwimmfähiges Seil (Notschlepp)
  • Sonnenbrille
  • Auftriebsweste (mit Rückenfach für Trinkblase)
  • Paddeljacke atmungsaktiv
  • Bootswagen
  • wasserdichte Packsäcke

Kochen / Küche

  • Besteck (leicht Funktion)
  • Opinel Messer
  • Reise Gewürzbox
  • Tatonka Kochset Edelstahl (= Kocher, 2 Töpfe, Pfanne)
  • Gaseinsatz für Kocher
  • 2x Gaskartusche
  • Spülschwamm
  • Spülmittel (mini)
  • Espressokocher
  • Teller / Tasse (=Müslipot)
  • Korkenzieer / Dosenöffner / Multitool
  • Trinkflasche

Technik / Unterkunft

  • Action Cam mit Ersatzakku + Ladegerät
  • Speicherkarten für Action Cam
  • Powerbank / Ersatzakkus / -batterien
  • Navi + Ersatzbatterien / Kompass manuell
  • Stirnlampe
  • Zeltlampe
  • Multifuktionswerkzeug
  • Solarladegerät + Ladekabel
  • Netzteil Handy
  • E-Book
  • Gaffatape
  • GFK-Reparaturset (10 Minuten Startklar)
  • Zelt (Vango Mirage Pro 200)
  • Footprint unters Zelt
  • kleines Fleecehandtuch (Morgentau)
  • Schlafmatte + Reparaturset (Bihadora)
  • Schlafsack + Fleeceinliner nach Jahreszeit
  • Hängematte (Amazonas Ultra light)
  • Tarp (Regenschutz in Hängematte)
  • evtl. Stahlseil + Schloss
  • Bootswagen (Transport an Schleusen, ...)

Lebensmittel

  • Ringsalami getrocknet
  • scheibenweise eingepacktes Vollkornbrot
  • Müsli + Einmachgummi für Verschluss
  • H-Milch 2 Liter (für Kaffee + Müsli)
  • mini Salz + Pfeffermühle
  • 3-5 x 1,5 L Wasser
  • 4x Spaghetti mit Soße (ausgepackt)
  • Kaffee
  • Müsliriegel / Haferriegel

Kleidung an Land / Wasser

  • Regenjacke für Landgang
  • Badehose
  • Funktions-T-Shirt 2x
  • Fleecepulli
  • Halstuch (nass kühlend)
  • Fleecejacke mit Windstopper
  • Funktionsunterwäsche 2x
  • Zippoff Hose (Funktionshose)
  • Socken
  • Skinners (Schuhe f. Boot u. Land)
  • Flip Flop / Badeschuhe f. Toiliette
  • Pack-Plastiktüte für Flip Flop (wegen Toilette)

Hygiene

  • Zahnbürste & Zahnpasta
  • Rasierer
  • Umweltseife / festes Shampoo
  • Fleecehandtücher von Bihadora
  • Toilettenpapier
  • Sonnencreme
  • Taschentücher
  • Tube Reisewaschmittel

Sicherheit / Apotheke

  • Desinfektionsmittel
  • Erste Hilfe Set
  • Zeckenzange
  • Mückenmittel
  • evtl. Medikamente

Papiere

  • Personalausweis
  • DKV-Ausweis
  • Corona Impfbescheinigungen auch als Papier
  • Auslandkrankenversicherung
  • Bargeld / Kreditkarte / EC-Karte

 

Hilfreiche Tips für Equipment bei Mehrtages-Paddeltouren

Nach über 35 Jahren Urlaub mit Zelt / Wohnmobil / Bushcraft habe ich viel über Equipment gelernt. Für manche Situationen ist es gut, eine Lösung parat zu haben. Erfahrung ist hier viel wert, weshalb ich diese gerne weiter gebe. Ich werde hier einiges Equipment näher erklären, dass Ihr von meinen Erfahrungen profitieren könnt.
 

Zelt Vango Mirage Pro 200 + Footprint
In vielen Test und Berichten wird erklärt, dass Wassersäulen von ca. 1.500 mm bei Zelten bedeutet, dass es bei Regen dicht ist. Doch wer schon einmal die Erfahrung starker Wind + Regen gemacht hat weiß, dass es doch schnell mal nass werden kann. Ich persönlich finde, dass jedes Plus an Wassersäule Sicherheit bedeutet, wieder trocken aus dem Zelt zu kommen. Und wer nach einem Regentag mit nassen Sachen weiterpaddeln muss, weiß, dass dies kein Spaß ist.

Deshailb würde ich auch unbedingt einen passenden Footprint (zusätzliche Plane passend zum Zeltboden) mitnehmen. Dieser erhöht den Schutz von unten. Da man mit seinem gesamten Gewicht auf den Boden drückt, wirds dort schneller feucht. Wer am nächsten Morgen früher los möchte packt auch bei feuchtem Boden einen sauberen Zeltboden ein. Denn Feuchtigkeit und Dreck hängt an der unteren Seite vom Footprint. Den Footprint lasse ich möglichst trocknen und falte diesen so, dass die feuchte und schmutzige Seite innen aneinander stößt. So verhindere ich beim Zusammenpacken des Zeltes, dass der obere Breich durch einen schmutzigen Boden verdreckt wird.

Das Vango Mirage Pro ist überingesn ein Semigeodät. Geodätische Zelte bleiben korrekt stehen, wenn kein Hering im Boden ist. Allein die Gestänge sorgen für ein akkurat aufgebautes und gespanntes Zelt. Während ein Tunnelzelt ohne Abspannung komplett zusammenklappt, bleibt ein geodätisches Zelt stehen. Allein die Apside am Eingang benötigt beim Vango Mirage Pro 200 eine Abspannung, dass der Apsidenraum nutzbar ist. Das lässt sich bereits durch zwei mittlere Steine bewerkstelligen, die sich eingentlich überall finden lassen. Wer also mal in Skandinavien paddeln möchte oder bei einer Bodensee-Umrundung an der Rheinmündung übernachten möchte, wird oft keinen Hering in den Boden bekommen. Mein Erfahrungsbericht über das Vango Mirage Pro 200.
 

Tipp für feuchte Nächte - kleines Fleecehandtuch für Kondenswasser am Zelt
Da Paddeln immer am Wasser stattfindet, wird es in den Nächten oft feucht. Das Kondenswasser und Feuchtigkeit schlägt sich innen an der Zeltwand ab. Dafür habe ich im Zeltsack immer ein kleines Fleecehandturch von Decathlon. Damit kann ich die Nässe innen am Zelt aufsaugen. Einfach auswringen und weiter trocknen. So packe ich grundsätzlich ein absolut trockenes Zelt ein. Das Fleece-Handtuch kommt ins Boot und kann bei einer Pause am Mittag getrocknet werden. Den Bezugslink habe ich in der Packliste.
 

Skinners Sockenschuhe
Da ich viel beim Surfen war, habe ich Erfahrung mit Surfschuhen. Mir sind die zum Paddeln zu dick, zu steif und benötigen zu viel Stauraum. Meine Steueranlage im Boot möchte ich mit Gefühl bedienen. Da kommen die extrem dünnen und beweglichen Sohlen der Skinners Sockenschuhe hervorragend zum Zug. Mit diesen Sockenschuhen kann ich mit meinen Zehen steuern, als wäre ich Barfuß. Und wenn ich bei scharfkanntigen Felsen und Wellen plötzlich aus dem Boot muss, bin ich vor Verletzungen geschützt. Im Webevideo wird gezeigt, wie mit Skinners Sockenschuhen auf scharfkanntigen Glasscherben herumgehüpft wird. Das würde ich nicht tun, doch auf mit Muscheln besetzten, scharfkanntigen Felsen musste ich festen Halt bekommen, was mit den Skinners absolut ohne Verletzungen geklappt hat. » Shop Skinners Sockenschuhe
 

Wasserdichte Packsäcke
Wer auf oder im Wasser empfindliches Equipment transportiert, sollte dafür sorgen, dass dieses wasserdicht verpackt ist. Das ist beim Kajak nicht so einfach, wie es manchmal aussieht. Im Headerbild habe ich meine ersten Packsäcke abgebildet. Preiswert beim Dicounter eingekauft und doch fast nutzlos. Wer ein Kajak packen möchte wird schnell merken, dass große, störrische Packsäcke zu wenig flexibel sind um den unförmigen, spitz zulaufenden Gepäckraum sinnvoll nutzen zu können.

Es empfiehlt sich auf kleinere und weichere Packsäcke zurück zu greifen. Diese ermöglichen einem alle kleine Lücken zu füllen, wobei sich geschmeidiges Material leichter anpasst. Einer meiner Lieblingspacksäcke ist von Ortlieb und hat ein zusätzliches Luftventil. Das ermöglicht nach dem rollen des Verschlusses sämtliche im Packsack verbliebene Luft entweichen zu lassen und das Volumen extrem zu verkleinern. Damit passt einfach mehr ins Boot.

Kleidung, Zelt und Schlafsack müssen in jeder Situation trocken und unversehrt bleiben. Prüft mal die Schotten eures Kajaks auf scharfe Kanten. Da werden die meisten fündig. Deshalb verpacke ich mein Zelt zusätzlich in einem stabilen Packsack. Es wäre fatal, wenn die Außenhaut des Zeltes einen Riss beim Packen ins Boot bekommen würde.

Verpacken von Schlafsack, eventuell Liner und Bihadora Schlafmatte
Für den Schlafsack und eventuell Fleece Inliner empfehle ich auf jeden Fall diese direkt in einen stabilen Packsack zu stopfen. Ich nutze dafür einen stabileren Packsack mit Kompressionsventil. Zuerst stopfe ich den Fleece Inliner in den Packsack. Wer am Fluß im Zelt oder der Hängematte schläft merkt schnell, dass es hier ordentlich kälter sein kann, als weiter ins Landesinnere.

Sollte ich zur Anhebung der Komforttemperatur den Fleece Inliner nicht benötigen, lasse ich ihn unten im Packsack. Damit geht er nicht verloren und kann auch nicht schmutzig werden. Die aufblasbare Schlafmatte von Bihadora geht so klein zusammen, dass ich diese mit in den wasserdichten Packsack des Schlafsacks lege. Dann einfach den Schlafsack außenherum stopfen und anschließend das aufblasbare Kopfkissen darauf. Alternativ zum Kopfkissen kann man auch eine Fleecejake nutzen. Damit hat man ein Packstück für verschiedene Anwendungen.
 

UV-Dry-Shirts mit aufgerautem Fleece innen- von Decathlon
Die UV-Shirts mit Fleece innen von Decathlon habe ich besonders zu schätzen gelernt. (UV-Shirt mit Fleece innen kurz)  (UV-Shirt mit Fleece innen lang) Ich bitte Euch bei Kaufinteresse über meinen Link beim Bildungsspender einzukaufen. Wenn Ihr zuvor schon im Shop wart den Cache des Browsers löschen, dann dem Link auf meiner Startseite zum Bildungsspender folgen, den Shop auswählen und dann kaufen. Es kostet euch gleich viel, aber es gibt eine Spende für einen guten Zweck.

Was ist so super an den UV-Shirts. Bei widrigeren Bedingungen ist es wichtig, dass es euch beim Paddeln warm ist. Der Fleece auf der Innenseite des Shirts sorgt dafür. Zusätzlich wird der Wind abgehalten und ihr seid vor Chillfaktor (im Wind ist die gefühlte Temperatur sons kälter) geschützt. Ihr müsst also nicht gleich anhalten und eine Paddeljacke überziehen. Mal von der Welle angespritzt, hält euch das UV-Shirt wärmer als ein normales Funktionsshirt. Wenn es extrem heiß ist könnt ihr mal ne Kenterrolle machen und bleibt dann länger kühlt. Logisch könnt ihr euch auch mit Wasser bespritzen. Ich mache das gerne mit meinem Sonnenkäppi.