Warum haben wir uns für das Wohnmobil - Weinsberg Cara Tour dq - entschieden?

Nachdem wir jahrelang mit einem VW T3 Westfalia Joker und einem Concorde Compact durch Deutschland und Europa gefahren sind, haben wir zahlreiche Erfahrungen gesammelt und unsere Präferenzen gefestigt.

Ich denke jeder Wohnmobilist hat andere Vorstellungen, was er mit seinem Wohnmobil erleben, wie er seine Zeit darin verbringen, und wo er mit dem Wohnmobil stehen möchte. Da wir ja alle individuell sind, gibt es absolut nichts daran auszusetzen.

Doch wird jeder Wohnmobil-Neuling eigene Erfahrungen sammeln, die er nicht erwartet hätte. Wenn man beim Kauf seines Wohnmobils bereits einige dieser Erfahrungen gekannt hätte, wäre die Entscheidung vielleicht auf ein anderes Wohnmobil gefallen.


Mit Erfahrung zu den Entscheidungsgrundlagen für unser neues Wohnmobil:

Wir sind beim Snowboarden, Mountainbiken und Surfen mit dem Wohnmobil oft völlig frei gestanden. Viele Skiliftbetreiber in Österreich haben auf Nachfrage eine Übernachtung auf deren Parkplätzen erlaubt.

Vor 20 Jahren hatten wir nie Probleme auf Wanderparkplätzen frei zu stehen. Auch am Gardasee und Walchensee hatten wir Surfspots, an denen uns die Polizei völlig in Ruhe gelassen hat. Bei Städtetouren sind wir am Rand der Städte in Deutschland und Italien problemlos gestanden.

Weil wir aber wissen, dass sich mit Zunahme der Wohnmobile und damit erheblich mehr unvernünftie Besitzer die Problematik verschärft hat, wollen wir, dass unser Weinsberg CaraTour so wenig wie möglich nach Wohnmobil aussieht. Deshalb haben wir den CaraTour auch ohne jeglichen Aufkleber bestellt.

    Für grundsätzliches Freistehen mit dem Wohnmobil ist uns wichtig:

    • Eine eigene Toilette im Wohnmobil, dass wir in keinem Fall Anwohner und Touristen verärgern.
       
    • Zwei Abläufe in der Dusche, dass bei leichter Neigung Duschwasser sauber abläuft.
       
    • Der Tank für Schwarzwasser (Abwasser) muss groß genug sein, dass wir nichts in die Natur laufen lassen müssen.
       
    • Ein festes Hochdach für mehr Bewegungsfreiheit. Klappdächer signalisieren ausgeklappt sofort, dass jemand im Wohnmobil übernachtet. Außerdem ist die Nutzung im Winter extem eingeschränkt, bis gar nicht möglich.
       
    • Ein Standard-Hochdach, dass unser Wohnmobil nicht gleich wie ein Wohnmobil aussieht. Deshalb haben wir es übrigens auch nicht in weiß bestellt. GFK-Hochdächer wie beim Concorde Compact, Ford Nugget, Pössel, .... kommunizien halt gleich: Achtung Wohnmobil !!!
       
    • Rahmenfenster, die bei Not durch Magnet-Werbeschilder überdeckt werden können. klappbare, auf Fenstergröße passende Holzrahmen mit Neodym Magneten hinter einer Abdeckung aus Moosgummi können mit einem Werbeplakat für z. B. einen Malerbetrieb oder ähnlichem bespannt werden. Diese dann einfach vor den Seitenfenstern angebracht : ) Weg sind die Wohnmobilfenster. Licht kommt weiterhin durch die transparenten Dach-Hekis.
       
    • Ein kurzes Wohnmobil, dass Parkplätze in Städten und Wanderparkplätze einfach genutzt werden können. Das gilt natürlich auch für Situationen ohne Übernachten (Parkplätze bei Einkaufcenter, Veranstaltungen, Städtebesichtigungen, Möbelhäuser, ... ). 5,40 Meter sind super, ohne dass das Wohnmobil hinten über die anderen Fahrzeuge heraussteht. Bei 5,99 Meter wird es schon kritisch, wenn vorne kein Freiraum ist um tiefer in die Parklücke zu fahren. Problematisch wird es, wenn davor eine Mauer, andere Autos, eine Wand oder auch Geländer sind.
       
    • Zusätzliche Schlafplätze im Hochdach. Somit können wir auch im Dach schlafen, während die Fahrräder hinten im Fahrzeug untergebracht sind. Von außen bleibt es dennoch ein normaler Kastenwagen. Natürlich können unsere Jungs bei Fahrten mit der gesamten Familie im Dach schlafen. Dafür können wir während der Fahrt unsere Fahrräder auf einem Kupplungsträger transportieren.

      Für Freistehen mit dem Wohnmobil speziell im Winter ist wichtig:

      • Ohne Strom beheiztes Frisch- und Abwasser. Beim T3 haben wir das mit einem großen Kanister zwischen Fahrer- und Beifahrersitz gelöst. Dort habe ich eine zweite Tauchpumpe installiert, die mit einem umstellbaren Y-Verbinder ans Wassersystem angeschlossen war. Das Abwasser haben wir nach und nach einfrieren lassen. Dabei platzt der Tank nicht. Beim Concorde Compact habe ich in die Sitzbank beim Fahrer einen 50 Liter Wassertank mit eigener Tauchpumpe und ebenfalls umstellbarem Y-Verbinder-Anschluss ans bestehende Wassersystem eingebaut. Das Abwasser haben wir, wie beim T3, nach und nach einfrieren lassen.

        Beim Weinsberg Cara Tour dq ist der Frischwassertank bereits im beheizten Bereich eingebaut. Außergewöhnlich ist beim Weinsberg Cara Tour jedoch die optionale Beheizung des Abwassertanks. Hier kann man, wie auch bei anderen Herstellern, eine Isolierhaube für den Abwassertank bestellen. In den Spalt zwischen Abwassertank und Isolierhaube wird bei Weinsberg jedoch warme Luft aus der Truma Innenraumheizung eingeblasen. Somit kann der Abwasserbehälter absolut ohne Strom beim Freistehen beheizt werden.
         
      • Ausreichend Gasvorrat für eiskalte Nächte. Das Für und Wider von Gas oder Dieselheizungen hatte ich beide erlebt. Sicher sind die Heizungen enorm weiterentwickelt worden. Doch unsere Entscheidung fiel wider auf eine Gasheizung. Bei unserer Diselheizung wurde Strom immer zum Nadelör. Deshalb hatten wir im Winter, wie viele andere an den Skipisten, ein Notstromaggregat dabei. Zünden von Disel benötigt gegenüber Gas einfach mehr Strom. Außerdem war die Heizung viel lauter, was doch gestört hat.

        Unser Concorde Compact hatte nur zwei 5 kg Gasflaschen. Und man fährt eigentlich nie mit zwei vollen Gasflaschen los, sonst verliert man den Rest der teilleeren Flasche beim Umtausch. Die Duo-Control Steuerung verhindert zwar, dass man mitten in der Nacht die Gasflaschen umschalten muss, um wieder ein warmes Wohnmobil zu bekommen. Doch verbleibende 5 kg sind echt wenig. Deshalb ist uns wichtig, dass der Weinsberg CaraTour dq 2 x 11 kg Gasflaschen dabei hat. Bei häufiger Nutzung überlegen wir, die hintere Flasche auf LPG Tankstellenanschluss umzubauen.