Test Dagger Katana - Crossover Kajak - Paddeln, Packen, Rollen

Seit drei Tagen haben wir ein weiteres Crossover Kajak - den Katana Action 9.7 der Firma Dagger. Typisch für Crossover Kajaks ist die enorme Vielseitigkeit. Der Katana Action eignet sich für Fahrten auf Flüssen und Seen, sowie leichtes bis mittleres Wildwasser. Er durfte gleich am ersten Tag einige Kilometer auf der Iller mit ca. 6 km/h Strömung zurücklegen. 

Mit einer Länge von 2,92 Meter ist das Kajak wendig genug für leichtes Wildwasser und läuft durch die lange Wasserlinie auch prima auf stehendem Gewässer. Hier sorgt das ausfahrbare Skeg (Finne / Flosse im hinteren Bereich des Kajaks) für sehr guten Geradeauslauf. Der Katana rollt wirklich gerne und eignet sich somit für Neulinge beim Erlernen der Kenterrolle / Eskimorolle. 

Ich würde Crossover Kajaks auch als familienfreundlich bezeichnen. Gegenüber einem reinrassigen Wildwasserkajak bereitet die Spurtreue durch das Skeg auch ungeübten Paddlern der Familie Freude beim Paddeln. Mein Eskimo Gattino wollte niemand sonst paddeln. Damit sank seine Berechtigung im Urlaub dabei zu sein. Den Wave Sport Ethos und den Katana darf ich jetzt gerne mitnehmen. 

Der Katana 9.7 lässt sich wunderbar paddeln. Auch auf dem See läuft er erstaunlich schnell und spurtreu. Geübte Paddler schaffen locker ca. 7 km/h und können somit auch mit ungeübten Seekajak Paddler mithalten. Für Eure Entscheidung zwischen einem Crossover Kajak Wave Sport Ethos 9 oder dem Dagger Katana Action 9.7 werde ich später meine Erfahrungen in einem Vergleich zusammenfassen. 

Technische Daten - Crossover Kajak - Dagger Katana Action 9.7

Bezeichnung Maße
Länge vom Kajak: 2,92 Meter
Breite vom Kajak: 56 cm
Volumen des Kajaks: 299 Liter
geeignet für Paddler: 68 - 102 kg
Gewicht vom Kajak 19.5 kg

Erste Eindrücke mit dem Dagger Katana Action 9.7

Der Katana lässt sich wirklich prima paddeln. Er läuft sauber im Flachwasser und kommt zügig voran. Der vordere Shape teilt das Wasser und lässt es nicht so nach oben spritzen, wie das beim Crossover Kajak Ethos der Fall ist. Wer den bei leichtem Gegenwind paddelt bekommt beim Ethos lauter Spritzwasser ins Cockpit. Das ist beim Katana lange nicht der Fall. Die Schenkelstützen sind absolut bequem und ermöglichen stundenlanges Paddeln mit Kontrolle über das Boot. 

Wie liefen die ersten Kenterrollen mit dem Katana:

Aktuell habe ich noch keine Hüftfittings und damit keinen Kraftschluss am Sitz. Somit musste ich das Crossover Kajak mit den Knien aufkippen und habe dadurch mehr Druck auf der Prallplatte.

Da ich mit Skinners Sockenschuhe von www.barfussgefuehl.de paddle, habe ich die scharfen Kanten der Lochstrebe zum Einstellen der Prallplatte zu spüren bekommen. Die Schuhe haben meine Füße prima geschützt. Doch was passiert, wenn ich mal barfuß einsteige.

Die Einstell-Lochstreben sind nämlich extrem scharfkantig und können Verletzungen verursachen.

Mit 3mm Neopren Zellkautschuk von Fugendichtband24.de habe ich das Problem schnell behoben. Neopren ist geschlossenzellig und kann kein Wasser aufnehmen.

Wer den Schutz ohne Kabelbinder dauerhaft befestigen möchte, sollte den Zellkautschuk ohne Kleber kaufen. Der ist nicht wasserfest. Ich habe mir nach dem Festkleben mit Kabelbinder geholfen, dass der Zellkautschuk lange am Platz bleibt und die Füße schützt. 

Problem große Lücke zwischen Prallplatte und Bootskörper - Dagger Katana 9.7

Da der Dagger Katana auch für leichtes Wildwasser und die Welle geeignet ist, sollte er viel Sicherheit bieten.

Bei der Prallplatten-Einstellung in meinem Kajak habe ich eine ca. 6 cm große Lücke zwischen oberem Bootskörper und der Prallplatte. Zusätzlich finde ich das Matererial der Prallplatte relativ weich. Wer kleiner als 1,78 cm ist, wird die Prallplatte noch weiter nach vorne holen und die Lücke weiter vergrößern.

Wenn ich mit der Nase des Kajaks auf ein Hindernis stoße, könnte diese durch mein Gewicht nachgeben, so dass meine Füße zwischen Deck und Prallplatte rutschen und eingeklemmt werden könnten. 

Eingeklemmt im Kajak wäre eine Selbstrettung wahrscheinlich nicht möglich, was schlimmste Folgen haben könnte.

Um das zu verhindern werde ich eine Minicell Platte mit 7cm kaufen und so zuschneiden, dass kein Spalt mehr zwischen dem Kajak und der Prallplatte besteht. Außerdem soll die Verformung des dünnen Kunststoffs verhindert und die Gefahr damit gebannt werden. 

Was passiert, wenn das Cockpit vom Dagger Katana voll Wasser läuft? - Ich empfehle hier nachzubessern!

Wegen dem geschotteten Stauraum kann das Katana nicht untergehen. Aber nach einem nassen Ausstieg kann das gesamte Cockpit bis zum Bug mit Wasser vollaufen.

Wer auf dem See oder Meer alleine unterwegs ist, bekommt ordentlich Probleme beim Leerlenzen des Kajaks. Ein Wiedereinstieg ist dann nur für absolute geübte Paddler möglich. Und mit Bilgepumpe oder Pütz das Kajak wieder vom Wasser zu befreien dürfte bei leichtem Wellengang unmöglich sein. 

Ich habe im Bug deshalb ein 15 Liter Auftriebskörper mit langem Schlauch untergebracht.

Das geht recht einfach, wenn der vordere Stabilitätskeil entfernt wird. Anschließend kann die Prallplatte Richtung Sitz geschoben werden, so dass der Auftriebskörper davor platziert werden kann.

Der Test danach hat gezeigt, dass der Katana anschließend nicht mehr komplett volläuft und ein Wiedereinstieg einfach klappt. 

Da das Cockpit vorne nicht volläuft, bleibt das Niveau des Kajaks über der Wasseroberfläche. Damit läuft auch bei leichtem Wellengang kein weiteres Wasser mehr ins Cockpit.

Der Lukendeckel des Katanas ist absolut dicht. Auch nach der zigten Rolle war anschließend kein Tropfen Wasser im Stauraum. Grund ist die 3mm Schaumstoffeinlage, die bei Katana wohl auch erst seit ca. 3 Jahren ausgeliefert wird.

Das ist beim Wave Sport Ethos anders. Da Fehlt die Schaumstoffeinlage und es dringt viel Wasser ein. 

Crossover Kajak - Dagger Katana im Wildwasser - was es kann und wieviel Spaß das Kajak bringt

Der Katana macht sich im Wildwasser wirklich prima. Wir hatten zum Test zwei Katanas auf einem Bach mit Wildwasser II.

Ein Fahrer war erfahren, der andere davor nur ein paar Sohlschwellen und Walzen auf der Schussen und Isar gepaddelt. Die Eindrücke sind also passend für Einsteiger und Fortgeschrittene.

Der Katana geht dankbar ins Kehrwasser und hilft durch den Rundboden kleine Fehler zu verzeihen. Trotzdem - wer falsch kantet geht baden. Die Physik kann auch dieses Crossover Kajak nicht übergehen.

Spätestens auf dem Bach sollte im Bug ein größtmöglicher Auftriebskörper stecken. Denn wenn das Kajak in der Strömung vollläuft, hat der Paddler Mühe des gekenterte Katana zu bergen.

Sein Volumen im Bug sorgt für schnelles Auftauchen, was vor allem Anfängern zugute kommt, die mit der Wildwasser Technik nicht so vertraut sind.

Ansonsten war das Fahrverhalten vom Dagger Katana sehr stabil, was dem Bach-Neuling einen tollen Einstieg ins Wildwasser ermöglicht hat.

Auf jeden Fall hat der Katana beide Paddler überzeugt und für zwei spannende Stunden im Weißwasser gesorgt.